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RLFB "Naturwissenschaftliche Vorträge"

21.06.2023

Regionale Lehrerfortbildung „Naturwissenschaftliche Vorträge in Kooperation Gymnasium – Hochschule/Universität“

„Vielen Dank für die Organisation der interessanten Vortragsreihe. Es war für mich eine richtig gute Fortbildung.“  Stefan S.

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„Gern in zwei Jahren wieder ... und erneut ein riesiges Lob für deine / eure Organisation. Ich kenne keine Fortbildung , die immer so gut organisiert ist und klappt wie deine / eure. Und ich komme schon seit über 10 Jahren nach OVI ...“ Oliver K.

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„Vielen Dank nochmal für die Organisation der sehr interessanten Fortbildung.“ Anton M.

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Am 21.06.2023 fand nach langer Pause am OGO wieder die RLFB „Naturwissenschaftliche Vorträge“ statt. Dazu machten sich 40 Lehrkräfte aus der ganzen Oberpfalz auf den Weg nach Oberviechtach, um über aktuelle Forschungsgebiete informiert zu werden. Herr Pfeiffer begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den OrganisatorInnen der Veranstaltung. Auch Frau Reichmann von der MB-Dienststelle fand lobenswerte Worte für die gute Planung und Durchführung der ganztägigen Veranstaltung.

Im Fachbereich Biologie und Chemie gingen die Vorträge thematisch Hand in Hand. Zunächst stellte Prof. Dr. Franz X. Bogner (Lehrstuhl Didaktik, Universität Bayreuth) seine Forschung im Bereich „Sustainability Citizenship“ und die Erstellung valider Fragebögen vor. Für seine langjährige Forschung in diesem Bereich wurde dieses Frühjahr als erster deutschsprachiger Forscher Herr Bogner mit dem höchsten US-MINT-Forschungspreis, dem NARST Distinguished Contributions through Research Award ausgezeichnet. Anhand Doktorarbeiten seines Lehrstuhls illustrierte Herr Bogner seinen Forschungsansatz und führte die Zuhörerschaft direkt über die Bionik zum Thema des nächsten Vortrags.

Herr Prof. Dr. Thomas Scheibel (Lehrstuhl Biomaterialien, Universität Bayreuth) entführte die anwesenden Lehrkräfte in die Welt der Synthese von Spinnseide-Proteinen und klärte manches, „was Spider-Man nicht wusste“ auf. Herr Scheibel spannte einen Wissens-Bogen von Spinnennetzen und den verschiedenen Spinn-Fäden über die Problematik der Synthese von Proteinfäden im Labormaßstab bis hin zur großtechnischen Herstellung und der Anwendung in Alltagsprodukten. Man darf gespannt sein, welches Produkt mit Spinnseide als nächstes die Marktreife erlangt und möglicherweise dabei hilft, weiteres Mikroplastik zu vermeiden, da Spinnseide biologisch abbaubar ist.

Dies führte direkt zum Forschungsthema von Dr. Martin Löder (Sonderforschungsbereich Mikroplastik, Universität Bayreuth), welcher die Fortbildung nun zum Thema Mikroplastik bereicherte. In 60 Minuten gab Herr Löder einen Überblick über die Möglichkeiten, Mikroplastik in Umweltproben nachzuweisen und veranschauliche an vielen Beispielen die Eintragung von Plastik in alle Bereiche unserer Umwelt und auch unseres Körpers. Es stellt sich einmal mehr die Frage, wie Kunststoffe umweltverträglich in unseren Alltag integriert werden können.

Abschließend stellte Gerhard Schwab (BUND Naturschutz in Bayern e.V.) die Wiederansiedlung des Bibers in Bayern und Deutschland anschaulich vor. Anhand vielfältigen Kartenmaterials und der historischen Entwicklung wurde den Lehrkräften die Lebensweise des Bibers, die Anforderungen an seinen Lebensraum und die Probleme im Zusammenleben zwischen Mensch und Biber eindrücklich und anschaulich nähergebracht.

 

Im parallelen Programm für die Physik-Lehrkräfte startete Dr. Stephan Giglberger (MINT-Beauftragter der Universität Regensburg) mit dem Vortrag über sein „Open Science Projekt: 500€-Raster-Tunnelmikroskop“. Zunächst erklärt er den grundlegenden physikalischen Vorgang des Tunneleffekts, der auf der Quantentheorie basiert. Ab Herbst dieses Jahres wird es dann für Schulen möglich sein, ein Raster-Tunnelmikroskop, das normalerweise über 100.000€ kostet, mit etwas handwerklichen Geschick für unter 500€ zu bauen, um dann damit Fotos von einzelnen Atomen zu machen.

Zeitgleich mit dem Bionikvortrag in Biologie stellte Dr. Jörg Mertins (Universität Regensburg) „Tierisch raffinierte Physik – Die Natur als Vorbild“ vor. Neben fliegenden Spinnen, die das elektrische Feld zwischen Erde und Himmel ausnutzen, erfuhren die Lehrkräfte etwas über intelligente Schleimpilze. Mit Hilfe dieser Pilze werden in Großstädten U-Bahn-Netze simuliert und optimiert. Auch das Phänomen von Fisch- und Vogelschwärmen konnte Herr Mertins physikalisch erklären.

Prof. Dr.-Ing. Stefan Beer (Umwelttechnik an der OTH Amberg-Weiden) referierte über „Naturwissenschaftliche und technische Grundlagen der Energiewende in Deutschland“. Der mit zahlreichen Diagrammen fundierte Vortrag offenbarte die aktuellen Probleme der Stromversorgung in Deutschland. So können immer öfter Überproduktionen von Wind- und Sonnenenergie nicht genutzt werden. Herr Beer nannte hier vor allem die fehlende Speichermöglichkeit und den noch nicht fertiggestellten Süd-Link, der die regenerativen Energien zwischen Nord- und Süddeutschland transportieren muss. Als Alternative zum Speichern nannte Herr Beer das Konzept „power-to-gas“, bei dem man das bestehende Gasnetz nützen könnte.

Aufbauend auf diesen Vortrag führte anschließend Prof. Dr.-Ing. Florian Nützel (Maschinenbau an der OTH-Regensburg) aus, „Warum Windkraftanlagen einen digitalen Zwilling brauchen.“ Wurden früher Windräder als Modell nachgebaut und anschließend im Windkanal einen Stresstest unterzogen, werden nun Windräder am Computer entworfen, optimiert, die einwirkenden Kräfte simuliert und Schwachpunkte vor der realen Konstruktion beseitigt.

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